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Der Darm - ein Superorgan

PHYSIO die therapeuten 19.01.2023 11:00

Verfasser: Dr. Dr. med Homayun Gharavi, Lesezeit: 3 Minuten 

Es gilt, den Lebensraum für Millionen von Bakterien gesund zu halten, die unser Überleben sichern. 

Ob Bluthochdruck, Schlafstörung, Schilddrüsenfehlfunktion, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht oder Diabetes - sie stellen in unserer Gesellschaft allesamt leider völlig normal gewordene Zustände dar. Denn sobald Medikamente den Leidensdruck nehmen können, werden Krankheiten nicht mehr als solche wahrgenommen. 

Aber können wir dann von einer Heilung sprechen? 

Gewiss nicht, denn Heilung bedeutet, dass ein Zustand der Gesundheit erreicht wird. Gesundheit hingegen heisst Funktion. Wenn alle Organe funktionieren, sind wir gesund. Krankheiten entstehen, wenn Organe nicht mehr reibungslos funktionieren. Medikamente stellen selten die Organfunktion wieder her. Sie nehmen lediglich den Leidensdruck, sodass die die Fehlfunktion weiter existieren kann, wie z.B. die 'Zuckerspritze' für den Diabetiker oder Cholesterinsenker bei hohem Blutcholesterinspiegel. Wenn Sie auf Medikamente angewiesen sind, um sich gesund zu fühlen, sind Sie nicht gesund. 

In dieser Ausgabe möchte ich Ihnen die Rolle des Darms im Gefüge Ihrer Gesundheit erläutern, denn die Aufgaben dieses Superorgans sind weitaus umfangreicher, als vielen Menschen bewusst ist. Er bildet den Anfang unseres Stoffwechsels. Alle Organe sind von ihm abhängig. 

Der Darm ist mehr als nur ein Verdauungsorgan. Als Tunnel durch unseren Körper vom Mund bis zum Ausgang bietet er Nährstoffen die Möglichkeit in unsere Blutbahn aufgenommen zu werden. Es handelt sich um Stoffe, aus denen der Körper seine Lebensenergie zieht. Da unsere Nahrung selten in natürlicher Form in den Tunnel gerät, muss der Körper - ähnlich wie ein Türsteher - prüfen, filtern und selektieren. 70 % unseres Immunsystems sitzt als Türsteher in der Darmwand. Eine strategisch wichtige Position, denn hier wird der Grundstein für die Stoffwechselvorgänge aller Organe im Körper gelegt. Hier beginnt das Leben. Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sind Alarmzeichen auf schädliche Bestandteile, die die Darmwand reizen. So kann auch Gluten (enthalten in Brot, Pizza, Pasta, Croissants, etc.), ebenfalls die Darmschleimhaut soweit schädigen, dass unverdaute Nahrungsmoleküle in den Blutkreislauf gelangen. Das Immunsystem produziert daraufhin Antikörper, die leider nicht nur die eingedrungenen unverdauten Moleküle angreifen, sondern auch Strukturen unseres eigenen Körpers, deren Oberfläche Ähnlichkeit mit den Nahrungsproteinen hat. Der Weg für Autoimmunkrankheiten wie z.b. Rheuma, Diabetes Typ 1, Haarausfall, Schuppenflechte oder Schilddrüsenerkrankungen ist geebnet. 

Der Darm ist außerdem Lebensraum für Millionen von Bakterien, dem Mikrobiom, das unser Überleben sichert. Auch das Mikrobiom ernährt sich von dem, was wir essen, und stellt darauf Stoffe her, die unser Körper braucht, um Hormone, Vitamine und lebenswichtige Proteine zu produzieren. Mit unserer Ernährung beeinflussen wir auch die Lebensbedingungen im Darm. Eine pflanzlich basierte und glutenfreie Ernährung hilft der Vielfalt des Mikrobioms. Je vielfältiger das Mikrobiom, umso besser für unsere Gesundheit. Schmerzmittel, Säureblocker, Antibiotika, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker, aber auch Stress und Unausgeglichenheit stören den Lebensraum Darm. Ein gesundes Darmmikrobiom ist die Voraussetzung für die Gesundheit aller unserer Organe. Der erste Hinweis für eine gestörte Darmfunktion ist, wenn am Klopapier etwas hängenbleibt. Beim Wischen sollte das Paper sauber bleiben. 

Das neue Jahr ist erst ein paar Tage alt, ein perfekter Anlass, die guten Vorsätze nachhaltig der Gesundheit zu widmen. 

 

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Dr. Dr. Gharavi